an-sichten

Waren über lange Zeit die Auswirkungen des Menschen auf die Umwelt nur regional sichtbar, so haben heute unsere Eingriffe globale Konsequenzen, und dies ist nirgendwo so offensichtlich wie beim Klimawandel. Die Bio- und Geosphäre unseres Planeten verfügt über eine erstaunliche Resilienz, d.h. über eine Widerstandsfähigkeit gegenüber unseren Eingriffen. Aber ist erstmal eine kritische Grenze überschritten, dann antwortet die Natur auf ihre Weise. 

Zum Vergrößern auf das jeweilige Bild klicken


das blaue wunder

Wie konnte das passieren ? Dresden - das stolze Elbflorenz und gleichsam Symbol für Zerstörung und Wiederaufbau im 20. Jahrhundert - erlebt im August 2002 sein blaues Wunder.

Lange Zeit war die Loschwitzer Brücke in Dresden der ganze Stolz deutscher Ingenieurskunst und galt als das BLAUE WUNDER.

Dresden, 2007



extremwetter 

Auf unseren ungebremsten Zerstörungswahn antwortet die Natur „mit einem wilden Schrei“, wie Hildegard von Bingen es ausgedrückt hat.

Stühe, Dötlingen, 2015

der himmel über uns

Wir sitzen in der Sonne und erkennen nicht, was die dunklen Wolken, die sich hinter uns auftürmen, mit uns selbst zu tun haben.

Nelson, Neuseeland, 2010



das dach der welt

Was nützt das schönste Dach, wenn es auf maroden Pfeilern errichtet ist?

Was nützt der schönste Himmel, wenn er sich über einer geschundenen Erde ausbreitet?

Kunststätte Bossard, Jesteburg, 2012

klimapolitik

Mit großem Aufwand finden in regelmäßigen Abständen internationale Klimakonferenzen statt.
Aber unser Planet bleibt unbewacht, 
 der Wachturm ist verlassen.

Manavgat, Türkei, 2012



klimaschutz

Wir sollten uns vor dem drohenden Klimawandel schützen und nicht etwa vor denjenigen, die verzweifelt bei uns Zuflucht suchen.

Bremen, 2011

nachwachsende rohstoffe

Unsere belebte Umwelt wird mehr und mehr zur Manövriermasse. 
Stumme Zeugen bleiben auf dem Acker zurück.

Ganderkesee, 2014


pathogen

Infektionskrankheiten wie die COVID-19-Pandemie schlagen nicht ein wie ein Blitz aus heiterem Himmel, sondern sind die Antworten der Natur auf unsere massiven Eingriffe. Die Erreger springen zum überwiegenden Teil von Wild- und Nutztieren auf Menschen über und sind eine Folge der Zerstörung von Lebensräumen und der industriellen Massentierhaltung.

Bremen, 2008

das große sterben

Wer sind die Opfer, wer die Täter? Blütenbestäubende Insekten wie diese Hummel reagieren empfindlich auf Umweltveränderungen. Bei Honigbienen treten sogar regelmäßig Massensterben auf - so wie 2007 in den USA. Bizarre Theorien über die Ursachen kursieren in den Medien. Wissenschaftler vermuten, dass ein eingeschlepptes Virus den Bienentod in den USA verursacht haben könnte. Die Zusammenhänge bleiben jedoch verschwommen.

Insekten bestäuben viele unserer Nutzpflanzen, die wiederum einen erheblichen Teil unserer Lebenmittelversorgung darstellen.

Ganderkesee, 2007



momentaufnahme

Umweltveränderungen sind dynamische Prozesse, die von vielen ineinander greifenden Faktoren gesteuert werden. Ein allzu flüchtiger oder allzu befangener Blick führt dazu, dass wir Zusammenhänge nicht richtig erkennen [wollen] und falsche Maßnahmen ergreifen.

Teneriffa, Spanien, 2008

dissonanz

Wir dirigieren unsere Umwelt.
Oder glauben, es zu tun.
Aber das Orchester spielt nicht mit.
Die Misstöne werden lauter.

Dresden, 2007



drago

Gibt es so etwas wie „Ehrfurcht“ vor unserer Umwelt? 
Der Drachenbaum - Drago - genießt seit alters her Respekt und ist gewissermaßen zu einem Symbol für den maßvollen Umgang des Menschen mit der ihm umgebenden Natur geworden. Die Guanchen, ein Naturvolk auf den Kanaren, fürchteten sich vor dem Drago, wussten ihn aber auch gleichzeitig zu nutzen, indem sie seinen Saft, der sich an der Luft blutrot verfärbt, als Heilmittel gewannen.

Icod de los Vinos, Teneriffa, Spanien, 2008